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Meilenfressen auf Elektrisch

1.000 Kilometer mit einer Ladung

Mercedes-Benz setzt mit dem Prototypen Vision EQXX neue Maßstäbe. „1.000 Kilometer unter Realbedingungen ohne Nachladen“ lautete die Mission. Am 5. April 2022 war es dann so weit: Der Ladeanschluss des windschnittigen Flitzers wurde unter Aufsicht eines TÜV-Experten versiegelt. Danach begann die Reise von Sindelfingen (bei Stuttgart) über Mailand (Italien) nach Cassis (Süd-Frankreich).
Von Ruben Vorwald

Insgesamt 1.008 Kilometer waren zurückgelegt, als der Wagen nach zwöf Stunden und zwei Minuten sein Ziel erreichte und laut Bordcomputer noch 140 Restkilometer im Akku hatte. Dabei wurden in der Spitze praxistaugliche 140 km/h erreicht. Im Durchschnitt lag das Tempo bei 87,4 km/h, der Stromverbrauch bei 8,7 kWh/100 km. Grob umgerechnet kommt man so auf 2,50 € pro 100 Kilometer. 

Um die 1.000 Kilometer zu schaffen, musste man in vielen Bereichen des Fahrzeugbaus neue Wege gehen. Der cW-Wert des Wagens beträgt 0,17 und setzt damit einen Weltrekord für einen PKW mit Straßenzulassung. (Zum Vergleich: Ein VW Golf 8 hat einen cW-Wert von 0,28). Um diesen Wert zu erreichen, wurde die hintere Spur fünf Zentimeter schmaler konstruiert als die vordere. Zudem fährt ein Heckdiffusor bei 60 km/h automatisch aus – alles zugunsten der Aerodynamik. Deshalb sind die Lufteinlässe an der Front standardmäßig verschlossen und öffnen sich nur bei Bedarf zur Kühlung des Antriebsstrangs oder zur Belüftung des Innenraums. Große schmale 20-Zoll-Reifen senken ebenfalls den Luft- und Rollwiderstand. 

Leichtbaumaßnahmen und Carbon-Fahrzeugteile seien hier nur am Rande erwähnt, da das Auto trotzdem noch 1,8 Tonnen auf die Waage bringt. Mit 495 Kilogramm schlägt bei diesem Gewicht die Batterie zu Buche. Nur 200 x 126 x 11cm misst der Energieträger, der rund 100 kWh speichern kann. Das ist zwar kein Quantensprung bezüglich der Kapazität, in Verbindung mit der enormen Effizienz des Autos scheint dies aber in Summe aufzugehen.

Um den Stromverbrauch weiter zu senken, liefern 117 Solarzellen auf dem Dach Energie für die 12-V-Batterie sowie die Nebenverbraucher. Bei den 1.000 Kilometern kamen so noch einmal 25 Kilometer Reichweite hinzu.

Angetrieben wird der Mercedes Vision EQXX auf der Hinterachse von einem 180-kW-Motor. Über den gesamten Antriebsstrang gelang es den Ingenieur:innen, die Energieverluste zu minimieren und so 95 Prozent der Energie aus der Batterie an die Hinterräder zu liefern. 

Auch der Innenraum, ganz im Sinne von Nachhaltigkeit, wurde komplett vegan ausgestattet. Tierische Materialien wurden durch Alternativen wie Kaktus- und Pilzleder oder Bambusfasern ersetzt. Die Sitze erhielten Überzüge aus Recycling-Kunststoffgeweben. Das Highlight ist das „Armaturenbrett“: Ein riesiger Bildschirm (47,5 Zoll, 8K Auflösung), der sich über die komplette Fahrzeugbreite erstreckt. Genug Platz also für digitale Armaturen und Infotainment.

Laut Mercedes-Benz orientieren sich alle Innovationen sehr nah an der Serienfertigung und halten daher bald Einzug in Serienfahrzeuge. Spätestens bei der neuen MMA-Plattform, die 2025 startet, werden sich die Entwicklungen aus dieser Studie auch in Mercedes-Benz Kompakt- und Mittelklasseautos wiederfinden.

Wie gefällt Ihnen der Mercedes-Benz Vision EQXX? Halten Sie den Ansatz „Akku-Kapazität gut, Effizienz besser“ für richtig? Muss der Trend von großen SUVs wieder zurück zu kleineren, windschlüpfrigeren Autos gehen? Schreiben Sie mir gerne Ihre Meinung an