Autonomer Betrieb bei BOStrab-Anwendungen
Lange wurden Ansätze für autonomes Fahren im öffentlichen Personenverkehr belächelt, doch das scheint sich zu ändern. Für den fahrerlosen Betrieb im Bereich der Stadt- und Straßenbahnen gibt es wirtschaftliche Lösungen, die auf aktuell genutzter Technologie basieren.
Zwei Hindernisse haben bisher eine breite Umsetzung verhindert: Fahrzeuge ohne Fahrer sind im öffentlichen Verkehrsraum schwer zu kommunizieren, und die immensen Kosten dieser Entwicklung können einzelne Unternehmen kaum schultern. Doch die Einstellung der Bürger zu Fahrzeugen ohne Fahrer hat sich gewandelt, und die Entwicklung von Algorithmen zur Erkennung von Situationen hat starke Fortschritte gemacht – durch gesteigerte Rechenleistung, moderne Sensorik und Entwicklungen bei der Künstlichen Intelligenz.
Als Einstieg in den fahrerlosen Betrieb bieten sich die Betriebshöfe von Verkehrsbetrieben an. Dafür sprechen das abgeschlossene Gelände ohne andere Verkehrsteilnehmer (Individualverkehr, Fußgänger etc.), die reduzierte Geschwindigkeit und die Nutzung der vorhandenen Infrastruktur. Meist sind Betriebshöfe heute schon mit moderner Signaltechnik und Betriebshofmanagementsystemen automatisiert. Diese Systeme können sowohl Fahrstraßen stellen, überwachen und sichern als auch Stellplätze in Abstellhalle und Werkstatt verwalten.
Eine zentrale Rolle spielt ebenfalls die Fahrzeugtechnik. Auch in die Welt der Stadt- und Straßenbahnen halten Sensoren und Fahrerassistenzsysteme Einzug. Es gilt, diese um die notwendigen Funktionen der Ortung, Erkennung von Signalbildern und der Kommunikation mit dem Betriebshofmanagementsystem zu erweitern. Der Weg zum autonomen Betriebshof wird kürzer. Und dieses Konzept lässt sich auch für Rangieranlagen bei der Eisenbahn nutzen.