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Erstinstallation des Weichenantriebs H715 in Riga

Lettland ist ein junges, aufstrebendes Land im Zentrum des Baltikums. Zwischen Litauen und Estland gelegen, ist Lettland von der Fläche in etwa so groß wie Bayern aber mit knapp zwei Millionen Einwohnern dünn besiedelt. Die lettischen Staatsbahnen LDz (Latvijas dzelzcelš) betreiben ein ca. 3000 km langes Streckennetz, das ausgehend von der Hauptstadt Riga die wichtigsten Städte und Häfen Lettlands anbindet. Seit 2004 ist Lettland Mitglied der EU und seitdem bestrebt, seine Infrastruktur zu modernisieren und europäischen Standards anzugleichen.Von Jens-Christian König

Ein wichtiges aktuelles Infrastrukturprojekt ist “Rail-Baltica” bei dem mit EU-Mitteln eine ca. 870 km lange neue Eisenbahnverbindung von Warschau bis nach Tallin in Estland gebaut wird. Diese Strecke durchquert auch Lettland und seine Hauptstadt Riga. Im Gegensatz zum Bestandsnetz, das historisch bedingt in russischer Breitspur (1520 mm) ausgeführt ist, wird die neue Strecke in europäischer Normalspur (1435 mm) gebaut. Elektrifiziert mit 25 kV Wechselspannung und mit einer Höchstgeschwindigkeit von 240 km/h werden die baltischen Staaten dadurch an das europäische Hochgeschwindigkeitsnetz angeschlossen. Mittelfristig ist sogar eine feste Verbindung durch die Ostsee nach Finnland geplant. 

Doch auch abseits dieses Prestigeprojekts möchte die LDz ihr Netz modernisieren. Aktuell dominiert bei den Weichenantrieben noch sowjetische Technik, für die aufgrund von Sanktionen gegen Russland nur schwer Ersatz zu beschaffen ist. Daher ist die LDz bei der Suche nach Partnern zur Modernisierung der Weichenantriebstechnik auf HANNING & KAHL und den bereits in Deutschland, Österreich und der Schweiz bewährten Weichenantrieb H715 aufmerksam geworden. 

Bei den Bestandsweichen nach sowjetischem Standard ist kein Weichenverschluss vorhanden und der Weichenantrieb übernimmt auch die Verriegelung der Weichenzungen. Der H715 folgt einer anderen Sicherheitsphilosophie und wird immer zusammen mit einem Weichenverschluss eingesetzt. Der Weichenantrieb hält dabei die abliegende Weichenzunge mit einer definierten Festhaltekraft fest. Die anliegende Weichenzunge wird durch den Weichenverschluss festgehalten.  

Dies hat den Vorteil, dass die anliegende Weichenzunge formschlüssig verriegelt wird und die Weiche zerstörungsfrei auffahrbar ist. Zusätzlich wird über unabhängige Zungenprüfer eine Rückfallebene gebildet, die bei Versagen einer Verbindung eine sichere Festhaltung der Weichenzungen gewährleistet und den Fehler beim nächsten Umstellvorgang offenbart.  

Die oben genannten Vorteile, der übersichtliche Aufbau und die hydraulische Antriebstechnik des H715 überzeugten die lettische Staatsbahn, so dass Anfang Dezember 2023 der erste Weichenantrieb H715 in einem Rigaer Bahnhof installiert werden konnte. 

Der mechanische Aufbau des Weichenantriebs H715 und die elektrische Endlageüberwachung wurden dazu von HANNING & KAHL nach Kundenanforderung an die Gegebenheiten vor Ort angepasst. Weichenverschlüsse, Antriebslagerung und Gestänge stammen von der Firma DENA Stahlbau aus Osnabrück. 

HANNING & KAHL hat ein Konzept entwickelt, um Bestandweichen mit geringem Aufwand modernisieren zu können. Dabei werden für Weichenverschluss und Gestänge überwiegend bewährte und zugelassene Standardkomponenten genutzt, um Kundenwünsche schnell und kostengünstig umsetzen zu können. 

Suchen auch Sie nach individuellen Lösungen zur Modernisierung ihrer Weichenantriebstechnik? Gerne erarbeiten wir für Ihre Weichen ein maßgeschneidertes Konzept.