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Schienenfahrzeug Typ Urbos von CAF
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Für Messungen wurde das Fahrzeug mit Gewichten beladen
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Fahrzeug auf der Teststrecke

Inbetriebnahme und Bremswegmessungen für Mauritius

Daniel Kramps. Ein weiteres Straßenbahnprojekt, das HANNING & KAHL zusammen mit der spanischen Firma CAF realisiert, ist das Projekt „Mauritius“.  Für dieses Projekt liefert HANNING & KAHL die Bremsausrüstung für insgesamt 18 Fahrzeuge. Bei diesen Fahrzeugen handelt es sich um Niederflur-Zweirichtungsfahrzeuge mit einer Länge von jeweils 45m.

Die statische Inbetriebnahme (IBS) fand im Mai dieses Jahres im spanischen Beasain statt. Die Bremsausrüstung der drei Motorbogies besteht aus jeweils 4 Sätteln vom Typ HYS 252 und einem Hydrogerät HZY-K160-PR-NL. Im Trailerbogie sind 4 Sättel vom Typ HYS 258 verbaut, ebenfalls ein Hydrogerät HZY-K160-PR-NL und das große Bremssteuergerät HEY-1P4G. Die mechanischen und hydraulischen Komponenten wurden mit Hilfe des HANNING & KAHL-Simulators auf ihre korrekte Installation und Funktionalität hin überprüft. Die elektrische Schnittstelle zwischen dem Bremssteuergerät und dem Hydrogerät wurde mit dem HANNING &KAHL-Diagnoseprogramm „BMON_NET“ verifiziert, ebenso die Schnittstelle zur Fahrzeugsteuerung. Nach zwei Tagen konnte die IBS erfolgreich abgeschlossen werden.

Im Anschluss an die statische IBS erfolgte dann im Juli die dynamische IBS im spanischen Corella auf der neu errichteten Teststrecke von CAF. Ziel der Inbetriebnahme war es, alle Bremszustände auf ihre korrekte Funktionalität hin zu testen inklusive der Sonderbedingungen, wie zum Beispiel der Ausfall einer oder mehrerer elektrodynamischen Bremsen. Ein weiterer Punkt war die Überprüfung des Gleitschutzes. Die dynamische IBS konnte ebenfalls nach zwei Tagen erfolgreich beendet werden.

Zum Projektabschluss fanden Ende Juli Bremswegmessungen, ebenfalls auf der Teststrecke bei Corella, bei sommerlichen Temperaturen jenseits der 40°C, statt. Im Vorfeld wurde eine Testmatrix aufgestellt und für die verschiedenen Bremszustände wurden Zielverzögerungen bzw. Bremswege definiert. Die Definition erfolgte zum einen nach Vorgaben der EN13452-1 und zum anderen nach definierten Vorgaben von CAF. Für die verschiedenen Bremszustände inklusive der diversen Ausfallszenarien wurden die Tests aus unterschiedlichen Geschwindigkeiten durchgeführt. Jeder Testfall wurde hierbei 3mal durchgeführt, wobei die Startgeschwindigkeit in einem Delta von +/- 3km/h von der definierten Geschwindigkeit liegen musste.

Generell war bei den gesamten Messungen zu beachten, einen guten Mix aus Bremsungen mit einem hohen mechanischen Anteil und rein elektrodynamischen Bremsungen zu finden, um die thermische Belastung der Bremsscheiben möglichst gering zu halten. Dies war für den ersten Abschnitt besonders wichtig, da die Messungen zunächst für ein beladenes Fahrzeug durchgeführt wurden.
Nach Abschluss des ersten Teils der Messungen waren 57 Testfahrten erfolgreich durchgeführt.
In der folgenden Woche wurden die gesamte Prozedur nochmals mit leerem Fahrzeug wiederholt.

Zeitgleich mit dem Projektabschluss geht auch die Ära des alten HANNING & KAHL-Bremswegmesssystems langsam zu Ende, denn ein neues System steht in den Startlöchern.