{huk:LocalizateMediaInline(image:'TYPO3\CMS\Extbase\Domain\Model\FileReference:133610
Der Weichenantrieb H715 als "Schnellläufer"
{huk:LocalizateMediaInline(image:'TYPO3\CMS\Extbase\Domain\Model\FileReference:133611
Weichenantrieb H715 in einer EOW-Anlage, Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG Emden

Höchstleistung an der Weiche: Der H715 als „Schnellläufer“ in EOW-Anwendungen

Bei Schnellläufern denkt man in der Regel an Sprinter wie Usain Bolt, die die 100-Meter-Distanz in weniger als zehn Sekunden zurücklegen. Im Jargon der Eisenbahner ist ein Schnellläufer jedoch ein Weichenantrieb, der die 220 mm Stellweg unter zwei Sekunden schafft. Doch nur schnell zu sein reicht hier nicht. Der Schnellläufer muss auch ein Dauerläufer sein, der über Jahre zuverlässig seinen Dienst tut.

Eingesetzt werden diese Hochleistungssportler unter den Weichenantrieben in EOW-Anlagen. Diese Abkürzung steht für Elektrisch Ortsgestellte Weiche. Während im klassischen Rangierbetrieb mit manueller Weichenbetätigung Muskelkraft gefragt ist, werden EOWs per Knopfdruck gestellt – bequem, schnell und sicher.

Bei Rangieranlagen und Betriebshöfen von Industrie- und Werksbahnen, auf denen mit geringer Geschwindigkeit auf Sicht gefahren wird, waren bisher manuell per Stellbock betätigte Weichen Standard. Diese bewährte Technik ist kostengünstig in der Anschaffung und der Instandhaltung. Der Betrieb ist jedoch personalintensiv und wenig effizient.

Hier bieten EOW-Anlagen eine interessante Alternative. Die EOW-Anlagen von HANNING & KAHL rationalisieren den Bahnbetrieb und entlasten das Betriebspersonal einfach und effizient. Und dies – im Vergleich zu elektronischer Stellwerkstechnik – mit überschaubaren Investitionen.

Die Weichen werden von Rangierern oder Triebfahrzeugführern an ortsfesten Bedienstationen über robuste Schlagtaster betätigt und mit elektrischen Weichenantrieben gestellt, verriegelt und überwacht. Weichenlagemelder zeigen die Endlage an. Gleisschaltmittel und die EOW-Steuerung verhindern unbeabsichtigte Umstellungen bei Überfahrten, sowie verschleißbehaftete Auffahrvorgänge.

Die Umstellung der Weichen kann bei Geschwindigkeiten von bis zu 15 km/h vom fahrenden Zug aus erfolgen. Ein Anhalten und Wiederanfahren des Zugverbandes entfällt. Dadurch lässt sich Energie sparen und der Verschleiß verringern. Außerdem lassen sich Unfälle beim Auf- und Absteigen verhindern und die Arbeitsbedingungen für das Betriebspersonal verbessern. Von stationären Bedienstellen aus können auch komplette Fahrstraßen eingestellt werden. Dadurch wird der Betriebsablauf beschleunigt, was mehr Zugfahrten auf bestehenden Gleisanlagen erlaubt.

Die Weichenantriebe für EOW-Anlagen müssen dazu die Weichen in weniger als zwei Sekunden stellen und dabei hohe Kräfte aufbringen. So benötigen Doppelte Kreuzungsweichen (DKWs) mit ihren zwei gekoppelten Zungenpaaren hohe Stellkräfte. Das bringt marktübliche Schnellläufer-Weichenantriebe mit 3.300 N Stellkraft an ihre Grenzen.

„Einer für alle, alle für einen!“ Mit diesem durchdachten Baukastensystem kann der Weichenantrieb H715 seine Vorteile ausspielen. Die Stellkraft kann – auch nachträglich im Gleis – von den üblichen 3.300 N auf 4.300 N erhöht werden. Dadurch ist ein zuverlässiges Stellen in weniger als zwei Sekunden auch bei schwergängigen Weichen sichergestellt. Auch ein Umbau von Rechts- auf Linkseinbau und zurück, ist in einer Viertelstunde erledigt. Für den Betreiber bedeutet dies, dass nur ein Antriebstyp für alle Weichenarten bestellt und vorgehalten werden muss.

Der H 715 wird bei EOW-Anlagen standartmäßig ohne Zungenprüfer eingesetzt und ist dann nach SIL2 zugelassen. Auf Wunsch ist auch der Einsatz von Zungenprüfern möglich. Das Sicherheitslevel des Antriebs erhöht sich dadurch auf SIL4. Durch den elektrohydraulischen Antrieb und den durchdachten Aufbau des H715 profitieren Sie als Betreiber zusätzlich von der hohen Verfügbarkeit und den geringen Lebenszykluskosten. Wartungs- und Einstellarbeiten sind durch den klaren Aufbau und die gute Sichtbarkeit der Verschlusskomponenten schnell und einfach erledigt.

Ihre Leistungsfähigkeit haben EOW-Anlagen mit dem Weichenantrieb H715 von HANNING & KAHL schon an vielen Anlagen bewiesen. Haben Sie Fragen oder planen Sie eine Anlage? Gerne berücksichtigen wir auch Ihre Sonderwünsche wie z.B. individuelle Deckelschlösser, abschließbare Kurbelklappen oder optische Verschlusskontrollen. Bitte sprechen Sie uns an!